Deutsch-chinesische Freundschaft: Daniel Däuber auf dem Weg nach Shanghai
Noch arbeitet Daniel Däuber in Nußloch, einer beschaulichen Gemeinde in Baden-Württemberg, zehn Kilometer von Heidelberg entfernt. Doch Anfang 2015 bricht der Technical Product Specialist im Service Support Department von Leica Biosystems für ein Jahr in die Millionenmetropole Shanghai auf. Ein Schritt, den erst das bei der ISS erworbene Zertifikat als Service Manager möglich gemacht hat.
ISS: Herr Däuber, herzlichen Glückwunsch zu der neuen beruflichen Herausforderung. Hängt der Wunsch nach Shanghai zu gehen auch mit der Teilnahme an dem Lehrgang Certified Service Manager zusammen?
Daniel Däuber: „Ja, sogar in zweifacher Hinsicht. Zum einen reizt es mich, mein neu erworbenes Wissen jetzt in einer konkreten Projektsituation in Shanghai anzuwenden. Ich benötige das Zertifikat als Service Manager in englischer Sprache aber auch für die Einreiseformalitäten. In China bekommt man nur dann eine Arbeitserlaubnis, wenn man eine entsprechende Qualifizierung nachweisen kann.“
Was wird konkret Ihre Aufgabe in Shanghai sein?
„Leica Biosystems ist ein weltweit führender Anbieter für anatomische Pathologielösungen. Auch für uns ist China ein aufstrebender Markt. Uns geht es um eine langfristige Ausrichtung der Servicestrategie in Fernost. Das heißt: Wir setzen bei der Ausbildung der dort ansässigen Ingenieure den Fokus auf die Intensivierung des Servicegedankens und werden effiziente Service-Management-Prozesse sowie bedarfsorientierte Serviceverträge etablieren – alles Maßnahmen, die zu einer erhöhten Kundenorientierung führen sollen ...“
... und die nicht von Europa aus gesteuert werden können?
„Zurzeit unterstütze ich die Umsetzung unserer Pläne noch von Deutschland aus. Aber wenn ich erst in Shanghai bin, wird die Kommunikation schneller und direkter sein. Wir wollen ja im Team zu optimalen Lösungen kommen.
Eine aktuelle Studie des Chinaforums Bayern e. V. besagt, dass der Automatisierungsgrad chinesischer Unternehmen noch deutlich niedriger ist als hierzulande. Können Sie sich dem anschließen?
„Unsere chinesischen Kollegen sind allesamt gut ausgebildet, haben studiert. Gleichzeitig erkennen sie, dass sie gegenüber dem Westen noch Defizite in puncto Effizienz und Produktivität haben. Deshalb sind sie stark daran interessiert, von ausländischen High Potentials zu lernen. Aber auch für uns Deutsche ist diese länderübergreifende Kooperation extrem bereichernd: In Deutschland verharrt unser Denken oft in Prozessen, in China denkt man flexibler und ist sehr teamorientiert. Eine ideale Basis, um gemeinsam an den optimalen Serviceprozessen zu arbeiten.“
Der Lehrgang Certified Service Manager hat Sie perfekt auf Ihre Aufgabe in Shanghai vorbereitet, weil ...
„... er mir noch einmal deutlich gemacht hat, wie facettenreich und verantwortungsvoll die Tätigkeit des Servicemanagers ist: Ob Servicestrategie, Serviceorganisation, Prozess- und Projektmanagement oder Mitarbeiterführung – jedes Rädchen des Service muss perfekt ineinandergreifen und konsequent auf den Kunden ausgerichtet sein. Nur beim Erlernen der chinesischen Sprache konnte mir der Lehrgang nicht helfen (lacht). Aber da ich bereits seit mehreren Jahren im internationalen Servicesupport tätig bin, komme ich auch mit Englisch sehr gut klar.“
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für Ihren China-Aufenthalt!